Vortragsprogramm 2025 – Freunde des Juramuseums Eichstätt e.V.

immer 19:00 Uhr im Vortragsraum des Jura-Museums, Willibaldsburg, Burgstraße 19 in Eichstätt

Freunde des Juramuseums Eichstätt e.V.

 

26. März 2025

Das Kambrium – Ursprung des modernen Lebens

Julien Kimmig [Naturkunde-Museum Karlsruhe]

Die ersten Anzeichen von Leben auf der Erde finden wir in ca. 3,5 Milliarden Jahre alten Gesteinen in Form von Stromatolithen, biogenen Sedimentgesteinen. Es dauert dann fast 3 Milliarden Jahre, bis in das ausgehende Proterozoikum, dass sich mehrzellige Organismen, welche als Tiere angesehen werden können, als Fossilien erhalten. Allerdings muss man bis in das Kambrium warten, um erstmals die Körperbaupläne vieler moderner mehrzelliger Tierstämme zu finden. Was führte zu dieser evolutionären Weichenstellung, und wie sind diese frühen Tiere überliefert? Darüber wird berichtet.

 

9. April 2025

Der Flugfisch in der Wasserleitung: Die Konservat-Lagerstätte Polzberg 1850 bis heute

Petra Lukeneder [Universität Wien]

In den vergangenen 150 Jahren lieferte die spät-triassische Konservat-Lagerstätte Polzberg (bei Lunz am See, Niederösterreich) mehrere tausend herausragende Fossilien, vom Tintenfisch über den Lungenfisch, bis hin zu der rätselhaften Arthropoden-Gruppe der Thylacocephala und den sonst nur selten erhaltenen Borstenwürmern. Mithilfe von historischen Sammlungsobjekten, Tagebuchaufzeichnungen, Lagerungskarten und Inventarbüchern aus der Anfangszeit ihrer Erforschung wird die Geschichte der Lagerstätte Polzberg mit ihrer einzigartig erhaltenen Flora und Fauna neu erzählt.

 

7. Mai 2025

Fränkische Fossilien – bizarre Kreaturen, kuriose Geschichten

Roland Eichhorn [Geologischer Dienst, Bayerisches Landesamt für Umwelt]

Es mag überraschen – aber in Franken wurden Versteinerungen gefunden, die Geschichte geschrieben haben! Mit Augenzwinkern werden diese steinernen Überreste aus 500 Millionen Jahren zum Leben erweckt, gewürzt mit einem gehörigen Schuss Humor und kuriosen Fundgeschichten: So wurde im Frankenwald ein berühmtes Fossil sogar beim Pinkeln entdeckt...

 

4. Juni 2025

Jurassic World Franken – eine Reise in die Welt des Unteren Jura vor 180 Mio. Jahren

Anna Merkel [Friedrich-Alexander-Universität Erlangen]

Das Zeitalter des Jura hat weit mehr zu bieten als nur Dinosaurier. Besonders der Untere Jura ist geprägt durch globale tektonische Prozesse, Meilensteine der Evolution und einen drastischen Klima-Umschwung. Dieser Vortrag entführt in eine Welt voller Umbrüche und spannender Geschichten – herausgelesen aus den Ablagerungen dieser Zeit.

 

2. Juli 2025

Pleistozäne Fledermäuse im Altai-Gebirge zur Zeit der frühen Menschen

Valentina Rosina [Bürgermeister-Müller-Museum Solnhofen]

Die multidisziplinäre Erforschung der Denisova-Höhle im Nordwest-Altai, Sibirien, beleuchtet zuvor unbekannte Verwandte der Neandertaler, die Denisova-Menschen. Diese teilten sich ihren Unterschlupf mit Höhlenhyänen, Höhlenbären und Fledermäusen. Die fossilen Überreste von Fledermäusen aus den pleistozänen Schichten der Denisova-Höhle wurden eingehend untersucht. Analysen ihrer Populationsdynamik sowie der gesamten Säugetier-Vielfalt ermöglichen, die Nutzung des Höhlenkarstes durch die Urmenschen im jahreszeitlichen Verlauf zu rekonstruieren.

 

24. September 2025

Galapagos und das Herz Bayerns

Christina Ifrim [Jura Museum Eichstätt]

Die Arbeit eines Museums, insbesondere der wissenschaftlichen Leitung, beinhaltet neben den Ausstellungen auch Forschung und Sammlungspflege. Besonders wichtig ist aber auch die Vernetzung. Das Jura-Museum und die gesamte Region profitieren davon. 2025 gab es ein Netzwerktreffen mit dem Thema Geowissenschaftliche Kommunikation auf Galapagos, einem ebenso denkwürdigen Ziel für die Erforschung der Erdgeschichte wie das Altmühltal. Von einer außergewöhnlichen Reise, und was davon mitzunehmen war, berichtet dieser Vortrag.

 

15. Oktober 2025

Hochalpine Landschaft im Wandel. Mit historischen Photos, Laserscannern und digitalen Karten auf der Spur großer Veränderungen von 1850 bis heute

Tobias Heckmann [Katholische Universität Eichstätt]

Wie schnell schmelzen die Gletscher? Welche Folgen hat ihr Verschwinden? Eine interdisziplinäre Forschungsgruppe untersucht Klima- und Landschaftsveränderungen in den Zentralalpen etwa seit 1850. Neben direkten Messdaten werden dafür historische Karten und Fotos ausgewertet, aus jüngerer Zeit auch Luftbilder, Laserscans oder Satellitendaten. Auf diese Weise können Modelle berechnet werden, die konkrete Folgen des Klimawandels wie etwa Schmelzwasserabfluss oder Hangrutschungen abschätzbar machen.

 

12. November 2025

Mammuts – Ikonen der Eiszeit

Jan Fischer [Urweltmuseum GEOSKOP Burg Lichtenberg, Pfalz]

Mammuts gehören wohl zu den bekanntesten ausgestorbenen Tieren. Das klassische Wollmammut – ein regelrechtes Klischee der letzten Eiszeit – ist nur ein relativ kleiner Vertreter einer breiten Vielfalt dieser Elefanten-Linie, die vor 10.000 Jahren ausstarb. Zahlreiche Mammut-Fossilien sind über ganz Deutschland verteilt. Daneben kennen wir tiefgefrorene Kadaver aus dem Dauerfrostboden Sibiriens sowie detaillierte Höhlen-Zeichnungen. Das macht sie zu den am besten erforschten prähistorischen Tieren – Zeit für einen kurzweiligen Überblick zur Lebensweise und Naturgeschichte der Mammuts!